DRUCKEN

Zu schade für die Tonne: Tipps gegen Lebensmittelverschwendung



Leider werden auch bei uns viel zu viele Lebensmittel täglich weggeworfen, obwohl sie noch genießbar sind. 

Drei Punkte sind es, die wir uns vor Augen halten sollten: Erstens ist nicht jedes Produkt, das sein Haltbarkeitsdatum überschritten hat, ungenießbar. Zweitens kaufen wir meistens viel mehr ein als wir tatsächlich benötigen. Und drittens: Auch die Lagerung von Lebensmitteln kann ihre Haltbarkeit beeinflussen.  

Zu viel. Fest steht: Wir kaufen zu viel ein. Planung ist der beste Weg, um zu vermeiden, dass Lebensmittel im Müll landen. Was also tun? Machen Sie einen Plan, was Sie wann kochen möchten und kaufen Sie nur jene Dinge, die Sie dafür auch wirklich benötigen. Der Einkaufszettel hilft übrigens auch dabei, Spontan- und Frustkäufe zu vermeiden.

Natürlich spielt auch die Werbung eine Rolle: Großpackungen und Aktionen bei Mehrfachkauf verleiten dazu, mehr zu kaufen, als man tatsächlich braucht. Ist das Angebot zu verlockend, so können Sie Ihre "Beute" zumindest mit Freunden oder Familie teilen – so sparen alle ohne den eigenen Bedarf zu überschreiten. 

Zu groß. Gerade kleine Haushalte benötigen keine übermäßig großen Familienpackungen. Auch dagegen hilft nur bewusstere Planung beim Einkauf und beim Kochen – also weniger kaufen und gewissenhaft, vielleicht auch nach Plan, verbrauchen.

Bereiten Sie nur so viel zu, wie Sie tatsächlich essen. Speisereste können Sie einfrieren oder im Kühlschrank aufbewahren. Mit Rezepten aus der Resteküche lassen sich aus den Resten außerdem weitere leckere Mahlzeiten zaubern.

Zu  früh entsorgt. Ein wesentlicher Grund für Nahrungsmittelmüll ist die Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums. Nur weil ein Lebensmittel dieses Datum überschritten hat, ist es noch lange nicht ungenießbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum bezeichnet nur den Zeitpunkt, bis zu dem das Lebensmittel seine typischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Konsistenz oder Farbe behält. Vertrauen Sie Ihren sensorischen Möglichkeiten! Meist lässt sich sehr gut sehen oder "erriechen", ob etwas noch genossen werden kann. 

Ein wesentlicher Unterschied besteht, wenn auf der Verpackung ein so genanntes Verbrauchsdatum ("zu verbrauchen bis") angegeben ist. Sehr leicht verderbliche Waren (z. B. Fisch und rohes Fleisch) haben ein Verbrauchsdatum. Ein Produkt, bei dem dieses Datum überschritten ist, gilt nicht mehr als sicher. Dieses sollte dann entsorgt werden.

Zu schlecht gelagert. Folgende Faktoren lassen Lebensmittel rascher verderben: zu viel Wärme oder Kälte, zu wenig oder zu viel Luftfeuchtigkeit. Gemüse und Obstprodukte sollten generell nicht zu lange gelagert werden, da sonst mit hohen Nährstoffverlusten zu rechnen ist. Je wärmer es ist, umso schneller verderben empfindliche Lebensmittel wie Frischfleisch, Eier, Milch und Milchprodukte sowie einzelne Gemüse- und Obstsorten. Daher ist der Kühlschrank für diese Produkte der wichtigste Aufbewahrungsort.

Einige Gemüse- oder Obstsorten vertragen keine Kälte – etwa Paradeiser, Zitrusfrüchte oder Bananen. Sie gehören nicht in den Kühlschrank! Frische- und Vitaminverluste bei Brokkoli, Erdbeeren und Co. lassen sich vermeiden, wenn sie in luftdurchlässigen Folien kühl gelagert und erst nach dem Waschen zerkleinert werden. Nutzen Sie (wenn möglich) den kühlen Keller oder die dunkle Abstellkammer als Lagerort für Kartoffeln, Zwiebel oder Äpfel. Müssen Obst und Gemüse länger gelagert werden, bietet sich bei einigen Sorten auch das Einfrieren an. Auf diese Weise kann der Nährstoffverlust gestoppt werden.

Zu nah beieinander. Äpfel, Birnen, Marillen oder Pfirsiche verfügen über einen hohen Ethen-Gehalt, der eine schnellere Reifung anderer Früchte bewirkt und deren Lagerfähigkeit verringert. Es ist daher ratsam, ethenreiche Früchte getrennt von anderen Obst- oder Gemüsesorten zu lagern. 

Pflanzliche Öle sollte man ebenfalls rasch aufbrauchen und kühl sowie dunkel lagern. Daher die Empfehlung, nur kleinere Abfüllmengen zu kaufen – so lässt sich auch öfter mal ein neues Öl aus der großen Angebotspalette ausprobieren.

Unsere Tipps noch einmal zusammengefasst:

  • Planen Sie Ihre Mahlzeiten für die nächsten Tage, bevor Sie einkaufen gehen.
  • Machen Sie sich einen Einkaufszettel, gerne auch digital (es gibt Apps dafür).
  • Durchforsten Sie Ihren Kühlschrank vor dem Einkauf: Was gehört dringend aufgebraucht, was ist noch übrig?
  • Gehen Sie nicht hungrig einkaufen – das verleitet dazu, mehr zu kaufen, als Sie tatsächlich benötigen.
  • Achten Sie darauf, dass die Packungsgröße Ihrer Haushaltsgröße entspricht. Wenn die Hälfte im Müll landet, ist auch nichts gespart.