DRUCKEN

Herz-Kreislauf Stillstand



Erkennen einer Notfallsituation

Unabhängig von der Art des Notfalls (Herzinfarkt, Schock, Blutung, Stromunfall, etc.) gehen Sie immer nach demselben Schema vor:

  • Bleiben Sie ruhig und verlieren Sie nicht die Nerven.
  • Erst in Ruhe überlegen, dann Handeln.
  • Denken Sie immer an Ihre eigene Sicherheit. Gehen Sie daher kein unnötiges Risiko ein.
  • Verwenden Sie Einmalhandschuhe.

Manchmal ist es ratsamer, den Patienten aus dem akuten Gefahrenbereich zu retten, um die Versorgung in Sicherheit vorzunehmen. Ist das nicht möglich (z.B.: der Verletzte ist eingeklemmt oder verschüttet), müssen Sie sicherstellen, dass eine weitere Gefährdung des Patienten und der eigenen Person durch äußere Umstände (nachrutschende oder herabfallende Teile, Brandgefahr, Strom etc.) ausgeschlossen ist! Oft ist eine gefahrlose Rettung nur durch die Feuerwehr möglich.


Überprüfen Sie das Bewusstsein des Patienten indem Sie

  • ihn ansprechen,
  • ihn berühren (an den Schultern fassen und leicht rütteln),
  • ihm einen Schmerzreiz setzen.

Reagiert der Patient nicht auf diese Reize, rufen Sie laut um Hilfe und veranlassen Sie den Notruf!

Atemwege freimachen / freihalten

  • bei sichtbaren und leicht entfernbaren Fremdkörpern im Mund diese entfernen (z.B. verrutschte Zahnprothese)
  • Kopf überstrecken.

Eine Hand fasst den Kopf an der Stirn-Haargrenze und überstreckt ihn, die andere Hand zieht das Kinn nach oben. Erst mit dieser Maßnahme wird eine freie Atmung ermöglicht. Überprüfen Sie nun, ob der Patient noch atmet:

Atmung prüfen durch

  • sehen (hebt sich der Brustkorb?),
  • hören (hören Sie Atemgeräusche?),
  • fühlen (fühlen Sie Ausatemluft?).

Kreislauf

Da bei einem Atem-Kreislaufstillstand kein Blut zirkuliert, erreicht der Sauerstoff ohne einen künstlichen Kreislauf nicht die lebenswichtigen Organe. Dieser künstliche Kreislauf wird im Notfall durch eine Herzmassage aufgebaut.

Daher beginnen Sie, wenn der Patient nicht normal atmet und keine Lebenszeichen zeigt, unverzüglich mit der Herzmassage:


  • Legen Sie den Patienten direkt auf den Boden oder auf eine harte Unterlage
  • Öffnen Sie beengende Kleidungsstücke
  • Knien Sie seitlich neben dem Patienten
  • Suchen Sie den Druckpunkt in der Mitte des Brustbeins auf
  • Legen Sie Ihre Hände übereinander, verschränken Sie die Finger, üben Sie den Druck auf das Brustbein mit dem
    Handballen, nicht mit der gesamten Handfläche aus. Strecken Sie bei der Herzdruckmassage Ihre Arme ganz durch und achten Sie darauf, senkrechten Druck auf das Brustbein auszuüben.
  • Die Eindrucktiefe sollte mindestens 5cm betragen.
  • Die Herzmassage soll rhythmisch durchgeführt werden, Be- und Entlastungsphase sollen gleichlang sein.
  • Massieren Sie mit einer Frequenz von 100 Kompressionen / Minute.
  • Führen Sie entweder eine ununterbrochene Herzdruckmassage durch (ohne Beatmungen), oder – wenn Sie es sich zutrauen:
    führen Sie abwechselnd 30x Herzmassage und 2x Beatmung durch.

Beatmung

Nach 30 Herzmassagen soll der Patient – wenn Sie es können – 2x beatmet werden:

  • dabei fasst eine Hand den Kopf an der Stirn-Haargrenze und überstreckt ihn, die andere Hand zieht das Kinn nach oben
  • Geben Sie 2 Atemspenden durch Mund-zu-Mund Beatmung, wobei sich der Brustkorb des Patienten gut sichtbar heben und senken soll.


Führen Sie die ununterbrochene Herzmassage oder die Herzdruckmassage kombiniert mit der Beatmung so lange durch, bis:

  • Der Patient eindeutige Lebenszeichen von sich gibt,
  • der automatische externe Defibrillator (AED) verfügbar ist,
  • Sie vor Erschöpfung unterbrechen müssen,
  • weitere Hilfe eintrifft bzw. zur Verfügung steht (weitere Ersthelfer, Betriebsarzt, Rettungsdienste etc.).

SCHLIESSEN SIE MÖGLICHST SCHNELL DEN AUTOMATISCHEN EXTERNEN DEFIBRILLATOR (AED) AN UND BEFOLGEN SIE DIE ANWEISUNGEN!

Bewusstlosigkeit

Jeder Bewusstlose befindet sich in akuter Lebensgefahr, solange er auf dem Rücken liegt. Zurücksinken der Zunge, Fremdkörper oder Erbrochenes können die Atemwege verlegen und dadurch den Tod durch Ersticken verursachen!


Merke:

Nicht jeder Patient, der bewusstlos ist, hat automatisch einen Atem- und/oder Kreislaufstillstand. Aber jeder Patient, der einen Atem- und/oder Kreislaufstillstand hat, ist automatisch bewusstlos.

  1. Überprüfen Sie das Bewusstsein des Patienten (siehe oben)
    Sie stellen fest: Atmung und Kreislauf sind vorhanden, das Bewusstsein nicht.
  2. Veranlassen Sie den Notruf.
  3. Lagern Sie den Patienten in der stabilen Seitenlage.

Stabile Seitenlage

  • Spreizen Sie den Ihnen näher liegenden Arm des Bewusstlosen im rechten Winkel seitlich ab.
  • Erfassen Sie den gegenüberliegenden Arm des Patienten am Handgelenk und das gegenüberliegende Bein in der Kniekehle, führen Sie das Kniegelenk zum Handgelenk, so dass Arm und Bein mit dem Körper ein stabiles Dreieck bilden.
  • Drehen Sie den Bewusstlosen vorsichtig in die Seitenlage.
  • Überstrecken Sie sanft den Kopf des bewusstlosen Patienten nackenwärts. Das Gesicht des Patienten ist dem Boden zugewandt. Achten Sie aber darauf, dass der Mund geöffnet ist. Der Mund ist nun der tiefste Punkt. Die Atemwege sind frei, und Erbrochenes, Blut oder Schleim kann nach außen abfließen.

Kontrollieren Sie regelmäßig Atmung und Kreislauf des Patienten. Trotz einer stabilen Seitenlage kann sich sein Zustand weiter verschlechtern (Atemstillstand und/oder Kreislaufstillstand).

In diesem Fall legen Sie den Patienten wieder auf den Rücken und beginnen mit den Wiederbelebungsmaßnahmen:

30x Herzmassage, 2x Beatmung