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Sojabohne, Soja als Lieferant von Eiweiß





Woher kommt die Sojabohne?
Die Sojabohne ist eine einjährige krautige Pflanze mit bräunlicher Behaarung. Frühe Berichte über den Anbau von Soja stammen aus Japan und China. Heute wird sie auf der ganzen Welt angebaut – und zwar insgesamt auf sechs Prozent der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Wofür wird die Sojabohne hauptsächlich verwendet?
Als Hauptquelle für pflanzliches Eiweiß und Öl gehört die Sojabohne mit Weizen und Mais zu den wichtigsten Pflanzen innerhalb der globalen Wirtschaft. Rund die Hälfte des weltweit angebauten Sojas kommt aus Südamerika und ein weiteres gutes Drittel wird in Nordamerika angebaut. Der Hauptanteil der Ernte wird für die Tiermast verwendet. Nur rund 5% des weltweit angebauten Soja ist für den Menschen bestimmt. 

Hat der Soja-Anbau auch problematische Aspekte?
Die Anbaupraktiken der Sojabohne sind durchaus umstritten. So werden in den nord- und südamerikanischen Produktionsgebieten vor allem gentechnisch veränderte Pflanzen geerntet. Zudem ist der Anbau in Monokulturen und die Abholzung des Regenwaldes ein durchaus problematischer Aspekt.

Wer bezüglich der Anbaumethoden und der Gentechnikfreiheit auf Nummer sicher gehen möchte, kann mittlerweile auf Sojaprodukte aus europäischer bzw. sogar österreichischer Produktion zurückgreifen. Auch Bio-Produkte zu wählen ist eine Möglichkeit – denn da ist die Angabe der Herkunft verpflichtend.

Was "kann" die Sojabohne?
Die Sojabohne ist eine hervorragende Quelle für pflanzliches Eiweiß, von dem sie etwa 35 Prozent enthält. Sojabohnen enthalten auch B-Vitamine, daneben kommen verschiedene Mineralstoffe wie Magnesium und Spurenelemente vor – etwa Eisen, das der Körper für die Blutbildung benötigt. Aus den Bohnen kann auch Öl erzeugt werden, das viele ungesättigte Fettsäuren enthält, darunter Omega-3-Fettsäuren. 

Der Sojabohne werden zahlreiche gesundheitswirksame Eigenschaften zugesprochen, etwa eine präventive Wirkung bei Herz-Kreislauf-Problemen oder bei einigen Krebserkrankungen. Auch soll der Genuss von Soja den menopausalen Knochenabbau verringern. All diese Ergebnisse bedürfen jedoch noch einiges an Studienmaterial.

Hat die Sojabohne auch unerwünschte Nebenwirkungen?

Gichtpatienten sollten auf sehr hohen Soja-Konsum verzichten.

Ebenso wie andere Lebensmittel kann das Sojaprotein auch allergen wirken. Besonders Birkenallergiker sollten mit Soja vorsichtig sein, da es bei ihnen zu einer Kreuzallergie gegen das Sojaeiweiß kommen kann.

Was ist bei Sojaprodukten generell zu beachten?

  • Sojabohnen müssen immer gekocht werden, da sie roh nicht genießbar sind. Besonders gut sind sie als Beilage oder für Eintopfgerichte geeignet. In Asien ersetzt Sojamilch viele Milchprodukte. Das Aroma der Sojabohnen ist eher neutral, süßlich und leicht nussig. Durch Würzen oder in der Kombination mit anderen Lebensmitteln können sie ein breites Geschmacksspektrum annehmen.
  • Sojamilch wird immer beliebter. Für Menschen mit Laktoseintoleranz ist sie eine Alternative zur Kuhmilch. Was man dabei allerdings beachten sollte: Sojamilch enthält – sofern sie nicht damit angereichert wurde – weniger Kalzium als Kuhmilch. Sojamilch eignet sich auch als Milchersatz im Müsli, gemixt mit Früchten, als Beigabe in Milchreis oder Desserts.
  • Sojajoghurt wird aus Sojamilch hergestellt. Vom Hauptnährstoffgehalt her ist es dem Joghurt aus Kuhmilch ähnlich. Der größte Unterschied liegt im Kalziumgehalt, da Sojajoghurts meist weniger Kalzium enthalten.
  • Tofu, der aus der Weiterverarbeitung von Sojamilch entsteht, schätzen vor allem Vegetarier. Mittlerweile finden sich viele verschiedene Tofu-Sorten in den Regalen, beispielsweise geräucherter Tofu oder Seidentofu, die sich im Geschmack und in der Textur unterscheiden. Der geruchlose Tofu lässt sich vielseitig einsetzen.
  • Sojasauce: Um sie herzustellen, werden die gekochten Bohnen zum Beispiel mit gerösteten und geschroteten Weizenkörnern, Wasser und Meersalz fermentiert und anschließend pasteurisiert.
  • Edamame – so heißen die Sojabohnen, die unreif geerntet werden. Die Bohnen werden meist ganz gegart und die Schale mit Meersalz und anderen Gewürzen bestreut. Vor allem in japanischen Restaurants sind sie ein beliebter Snack. Mittlerweile finden sich in den Regalen der heimischen Supermärkte auch Edamame. 
    Edamame lassen sich ganz einfach selbst herstellen, idealerweise aus selbst gezogenen Sojabohnen:
    Die ganzen Hülsen ca. 5 – 7 Minuten in Salzwasser kochen, abgießen, abtropfen lassen und mit grobem Salz bestreuen. Die grünen Schoten werden nicht gegessen, sondern nur die darin enthaltenen grünen Sojabohnen.
  • Sojaflocken enthalten etwa 40 Prozent Eiweiß und Nahrungsfasern. Sie können als gute Abwechslung im Müsli verwendet werden.